Diskografie

blue4U „moves“, Mons Records, MR 874 379

Die aktuelle CD „moves“ von blue4U ist bei Phononet, dem Internetshop von Mons Music, und im Handel erhältlich. Selbstverständlich kann sie auch bei uns direkt unter 040/405326 oder unter HYPERLINK „mailto:info@blue-4-u.de“ info@blue-4-u.de zu einem Preis von 15.- Euro, zzgl. Versand, per Rechnung bestellt werden.

Mit dieser CD zeigt sich die ganze Bandbreite musikalischer Vielfalt, die diese Band in sich vereint. Darauf zu hören sind zum Beispiel der Soulklassiker „I can see clearly now“ in hochenergetischem Fusiongroove, der Discohit „What a diff´rence a day makes“ als Uptemposwing, die gefühlvolle Ballade „The moon is a harsh mistress“, der Steely Dan Hit „Josie“, die intensive Jazzballade „Smoke gets in your eyes“ und der Bluessong „The very thing that makes you rich“. Insgesamt 12 Stücke, die in einer zweitägigen Studiosession, in alter Jazztradition, live, ohne Nachbesserungen, gemeinsam eingespielt wurden.

Um die leichte, klare Sopranstimme von Beate Kynast hat sich der unverkennbare Blue4U Sound entwickelt. Mit der spielerischen Flexibilität des Jazz interpretiert sie feine Balladen, Swing, Latin bis groovigen Blues in Ihrer ganz eigenen Art. Raum und Richtung gibt Axel Fidelak mit seiner, keiner Tradition verpflichteten und doch aus allen schöpfenden Gitarrenarbeit unter Einsatz verschiedener Gitarren wie der akustischen Nylon und Steelstring Gitarre, der Archtop Jazzgitarre, Stratocaster und vielem mehr.

Die Spannungsbögen und Überraschungen des Saxophonisten Ralph Reichert zeigen einen Solisten, der seine Virtuosität mit Charme und Gefühl einzusetzten weiß.

Mit stilgenauer Sicherheit vervollkommnet der Pianist Enno Dugnus das harmonische und solistische Geflecht auf dem Flügel und der Orgel.

Der solide Groove und die melodische Auffassung des Kontrabassisten Oliver Kartens bildet mit dem sprühenden und phantsievollen Spiel des Schlagzeugers Wolff Reichert eine, an Vielseitigkeit und Drive, unschlagbare Rhythmusgruppe.

I can see clearly now
Josie
Smoke gets in your eyes
The very thing that makes you rich
What a diff´rence a day makes
The nearness of you
Don´t let the sun catch you crying
Wayfaring Stranger
The moon is a harsh mistress
You cut me to the bone
Angel eyes
Nobody nows you

Beate Kynast – Gesang
Axel Fidelak – Gitarre
Ralph Reichert – Saxophon
Enno Dugnus – Piano und Orgel
Oliver Karstens – Kontrabass
Wolff Reichert – Schlagzeug, Glockenspiel

Photos und Artwork: Axel Fidelak
Musikerportraits im Cover: Axel Fidelak
Photos, die bei der Studiosession entstanden: Thomas P. Schmieder
Aufnahme und Mischung: Ben Ahrens, Studio „Blue Noise“

Kritik zur 1994 erschienenen CD
„You don’t know what love is“
von Alexander Schmitz aus dem
„Jazzpodium“ 03.1995

Blue4U Society Jazz
WeltWunder/Jazz World WW 901-2

Drei junge Hamburger – Beate Kynast voc, Thilo Plümer b und Axel Fidelak g – bilden den Kern von Blue4U, und bei Bedarf verstärken Drummer Thomas Altmann und Mundharmonika-Spieler Lars Luis Linek das Trio. Und wenn man den Zeichen des CD-Debuts von Blue4U trauen darf, dann haben wir es mit einer Delikatesse zum Jahresende zu tun gehabt. Trio, Quartett, Quintett: 13 Stücke bietet „Society Jazz“. Wer befürchtet, der Titel signalisiere Sterilität, wird schnell eines besseren belehrt. Mit allem Anrecht auf Subjektivität: Plümer und Fidelak (der sich bedeckter hält als er’s nötig hat) hätten mühelos komplettes Dui-Debut abliefern können. Fidelak bevorzugt den runden Archtop-Ton der geschätzten Vorväter; Plümer’s Baß ist von Stabenow’scher Opulenz, und schade ist nur, daß es mit dem Auftakt-„Misty“ bei der Duo-Lockung bleibt: Fidelak zeigt, daß er sich hinter nichts und niemandem verstecken muß. Singlenotes, eingestreute Doublestops und geschmackvolles, akkortisches „Anfüllen“ der Linien bei stets gezügletem Temperament, das sein Spiel in ständig hoher Spannung hält – all das stellt einen jungen, stilistisch versatilen Gitarristen der klassischen Moderne vor, der Hunger auf mehr macht.

Beate Kynasts Sopran, in „Now’s the time for Erics Gale“ und dem Schluß „Peace“ am risikofreudigsten, mag die nie zu üppige Verzierung und erinnert an einstige Vrethamer-Jazzexkursionen: lupenrein, hier und da zu wenig „dirty“, doch voller Swing und Drive. Kommt Thomas Altmann dazu, bleiben Wünsche kaum mehr offen. Nur mit dem Harpspiel mag man ein wenig hadern und fragen, ob es in solch eine Besetzunge gehört oder nicht, wenn man zwischen Bluesharp und Toots den Königsweg (noch) nicht gefunden zu haben scheint.

Sei’s drum. Erfrischende stilistische Vielseitigkeit, Geschmackssicherheit in Performance und Arrangement, große Sensibilität für eine zeitlose, kompromiß den Wurzeln verpflichtete Jazzauffassung, die doch immer wieder für überraschungen gut ist; und ein Gitarrist, natürlich, der so leise daherkam, wie sein Spiel das eines „mild mainstream maniac“ ist – Blue4U’s Debut hat den Erfolg verdient.

Alexander Schmitz – Jazzpodium 3.1995

Blue4U „You don’t know what love is“ CD WW 901-2